An Heiligabend feiern wir Kurzgottesdienste unter freiem Himmel auf der Wiese zwischen Katharinenkirche und Pfarrhaus.
An der Außenmauer der Katharinenkirche wird die lebensgroße Krippe aufgebaut.
In allen Gottesdiensten, die jeweils ca. 20 Minuten dauern, wird die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium gelesen, und wir werden die traditionellen Weihnachtslieder singen. Eine Predigt wird es in diesen Gottesdiensten nicht geben. Die Gottesdienste werden musikalisch am Klavier begleitet. In den Gottesdiensten um 16 Uhr und um 16.30 Uhr spielt außerdem der Posaunenchor.
Wer mag, bringt ein Windlicht oder eine Laterne mit.
Die Gottesdienste finden bei jedem Wetter statt. Sie beginnen im Zeitraum von 15-18 Uhr jeweils zur vollen und zur halben Stunde.
Ohne Wirt geht es nicht. In jedem Krippenspiel hat er seinen großen Auftritt. Mit aufgemaltem Bart, manchmal auch mit Schürze und Schiebermütze, steht er breitbeinig vor der verschlossenen Tür seiner Herberge. „Nein, hier ist kein Platz für euch!“ Barsch verweist er Maria und Josef. Keine schöne Rolle. Einen Engel oder Hirten zu spielen ist meistens wesentlich beliebter. Doch ohne Wirt würde dem Krippenspiel etwas fehlen.
Dabei kommt er in der Weihnachtsgeschichte gar nicht vor. In der Bibel heißt es: „Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ (Lukas 2,7). Vom Wirt keine Spur. Ist er so wichtig, dass wir ihn erfinden müssen?
Der Wirt steht im Weg. Damit bringt er viel unserer täglichen Lebenserfahrung in die Geschichte. Sie ist nicht rührselig, sondern realistisch.
Wie vieles steht uns im Weg! Verhindert, dass wir unbeschwert in einen fröhlichen Heiligen Abend gehen können. Eine Krankheit, die nicht weichen will. Existenzsorge, die auf der Stelle treten lässt. Liebeskummer, der den Blick in die Zukunft versperrt. Kriegsmeldungen, die bedrohliche Schatten werfen und Angst ausstreuen. Lauter Lebensbegrenzer, Lebensverhinderer. Verschlossene Türen für das Hoffnungsvolle und die guten Nachrichten. Es steht uns viel im Weg, bringt Stillstand und Sorgen. Wie soll es weitergehen?
In manchen Krippenspielen redet die Wirtsfrau ihrem Mann gut zu. In anderen beginnt er zu zögern, legt sein rabaukenhaftes Auftreten ab und zeigt Josef und Maria den Weg in den Stall. Menschlichkeit scheint auf. Ein Herz bleibt nicht für immer verhärtet. Wege öffnen sich, anders als erwartet. Gott kommt in Jesus Christus zur Welt, armselig, schäbig. Aber nichts kann ihn aufhalten. Er bahnt sich seinen Weg und ruft uns zu: Ich bin da und gehe mit euch. Bringt eure Tränen, eure Sorgen. Hier an der Krippe haben sie ihren Platz. Und dann brecht wieder auf mit einer Hoffnung, die weit über diese Nacht hinausführt.
Die Zuversicht dieser alten Geschichte reißt uns aus dem Kerker der Sorge. Für manch einen oder eine mag das nur eine Festtagsfassade sein. Für mich ist das mehr. Es ist die Gewissheit, dass Gott uns niemals loslassen wird, nicht in all unseren Sorgen und unseren Ängsten. Türen öffnen sich, gegen jede Erwartung, und wir leben Tag um Tag in der Gastfreundschaft Gottes. Seit dieser ersten Heiligen Nacht ist nichts mehr gleichgültig, er beherbergt uns durch alle Zeiten.
Zuversicht und Friede sei in Ihrem Haus!
Ihr
RALF MEISTER
Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
Eingeladen sind Kinder ab 3 Jahren (die Eltern dürfen gerne bleiben, müssen es aber nicht) bis etwa 10 Jahren.
Wir werden gemeinsame Zeit mit allen zusammen haben und uns in Gruppen aufteilen, je nach Interesse oder Alter. Es gibt – wie könnte es im Advent anders sein – Geschichten und Lieder und natürlich etwas zum Basteln... Eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken gibt es auch.
Veranstaltungsort: Katharinenkirche und Jugend- und Gemeindehaus in Embsen.
Eine vorherige Anmeldung (mit Altersangabe) wäre schön!
Wir laden herzlich ein zum gemeinsamen Advents-Singen am Turm der Katharinenkirche! Wir singen Adventslieder und hören eine Geschichte. Wer mag, bringt ein Windlicht oder eine Laterne mit. Das Singen findet an jedem Tag außer Sonntag um 18.30 Uhr statt. Das Singen findet bei jedem Wetter statt. Es beginnt am Donnerstag, 1. Dezember, und endet am Freitag, 23. Dezember.
Die nächste kirchliche Radiosendung auf ZUSA "Wie im Himmel", wird am Sonntag, 30. Oktober, um 13 Uhr ausgestrahlt. In der einstündigen Sendung sprechen u.a. die Pastoren Henning Hinrichs aus Reppenstedt und Frederic Richter aus St. Dionys über ihre persönliche Sichtweise auf den Reformationstag. Kirchliche Sendungen werden bei ZUSA z.B. in Lüneburg auf der Frequenz 95,5 ausgestrahlt und sind per Livestream auf www.zusa.de zu hören. Das einstündige Format mit Interviews, Musik und Impulsen zu Gott und der Welt wird auch auf der Homepage www.kirchenkreis-lueneburg.de nachzuhören sein.
Die nächste Sendungen von "Wie im Himmel so auf Erden", jeweils 13 bis 14 Uhr: • 27. November Kirchenkreis Uelzen zum 1. Advent mit der Aktion Wünsche-Baum, mit Tanja Mainz vom Haus der Diakonie • 25. Dezember Kirchenkreis Lüneburg zum 1. Weihnachtstag mit Pastorin Dr. Barbara Hanusa und Pastor Stephan Jacob