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Betrachtung zur Arie „Er weidet seine Herde“ aus dem Messias von Georg Friedrich Händel (von Thomas Müller)

Sat, 25 Apr 2020 10:24:57 +0000 von Andrea Mahlke

BERÜHRT

Woher kommst du, sanfte Melodie?
Aus himmlischem Glanz herab?
Wie Er, der die Herrlichkeit des Vaters verließ,
um hier auf der Erde Frieden zu schaffen
und Heil zu bringen?

Dein Klang, vielfältig in seinen Farben,
bringt etwas von Seinem Leben zu mir:
ewiges Geborgensein, einfühlsamen Trost,
barmherzige Weite, bezwingende Menschenfreundlichkeit.

Deine Bewegung, schwingend vom Himmel zur Erde,
von der Erde in den Himmel, nimmt mich mit,
wie sie trägt die Worte des Zuspruchs,
nimmt mich mit auf den Weg,
zuerst in seine Arme, um dort Ruhe zu finden
von der Last der Tage,
getragen von Ihm, geborgen bei Ihm.

Dann aber mit Ihm gemeinsam zu den Menschen,
die sich – wie ich – sehnen  nach Freiheit von Angst,
Mut zu neuen Schritten.

Sein leichtes Joch auf den Schultern, 
fortzuschreiten lehrst du mich,
Klang voller Liebe.

– Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.                         

(Thomas Müller)



Text der Arie:
Er weidet seine Herde, dem Hirten gleich, und heget seine Lämmer so sanft in seinem Arm; er nimmt sie mit Erbarmen auf in seinen Schoß, und leitet sanft, die in Nöten sind. - Kommt her zu ihm, die ihr mühselig seid, kommt her zu ihm, mit Traurigkeit Beladne, er spendet süßen Trost. Nehmt sein Joch auf euch, und lernet von ihm, denn er ist sanft und demutvoll, so findet ihr Ruh und Seelenheil.
(Bei YouTube ist eine wunderschöne Aufnahme mit der Sopranistin Judith Spießer zu finden!)
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